Tatranská Lomnica
In Tatranská Lomnica dem kleinen rostroten Schienenbus zu entsteigen, der sich, von Poprad kommend, kurvenreich durch nächtlichen Nadelwald in den Ferienort am Fuße der Tatra hochquietschte, zählt wohl zu den schönsten mir bislang bekannten Reiseankünften. Den ersten Atemzug tief in die abgelegensten Regionen des Bronchialsystems fließen zu lassen; die Luft schmeckt nach Tannen, kaltem, mineralstoffreichem Wasser und etwas morbid. Aufgrund der Entfernung scheint das Licht der Forschungsstation auf der Lomnitzspitze zu flackern, bläulich, warmweiß. Der Weg durch den nebligen Stadtpark, auf dem schon buntes Laub liegt, das am Tag in der Sonne raschelt wenn ein Wind geht aus den Bergen. Prächtige gründerzeitliche Hotels mit Natursteinfundament und Erkern aus rotbraunem Holz und die modernen Häuser der zweiten prägenden Aufbauphase, ausgreifender Sichtbeton und dunkel gebeiztes Holz. Foyers in denen gedämpfte Lampen aus blasigem Rauchglas brennen. Sessel aus Polyester und das Geweih eines Hirsches. Unweit sprudelt über bemoosten Steinen ein eilig schwarzer Bach.
28. Juli 2007
hach ja …
Es lädt zum träumen ein..