Höllenmaschinen
Vorhin standen im nebligen Walde, in einer kleinen, von jahrhundertealten Eichen gesäumten Senke, einer Stelle, an der es sonst, vom jähen Ruf scheuer Waldvögel abgesehen, besonders ruhig ist, vier riesige schwarze Speziallastwagen im Schein roter Rundumlichter. Und ernste Arbeiter mit Funkgeräten; die märkische Scholle zerwühlt von breiten Reifenspuren. Am Bauch der vier Maschinen waren jeweils schwere Stahlplatten befestigt, die, von in den Maschinen sitzenden Arbeitern, vermittels Mechanik auf den Boden abgesenkt werden konnten, um so die Erde in kräftige Schwingungen zu versetzen. Ähnlich wie eine stationäre Dampframme hämmerten die Maschinen auf den Waldboden ein, einem künstlichen Erdbeben gleich. Infernalischer Lärm und zäher Dieseldunst, der durch hochaufragende und verchromte Schlote ausgestoßen die Sonne verfinsterte. Wäre ich nicht bereits hauptberuflich Luftikus mit Aszendent Playboy, handelte es sich hier um ein Berufsbild, daß mir zusagen könnte. Mit Verbrennungsmotoren allwerktäglich scheinbar sinnlosen Terror und Zerstörung zu verbreiten ist etwas reelles. Zumal wenn die Ausübung im Dienste einer übergeordneten Aufgabe steht, nämlich dem Wohle der Gesellschaft und einer weiteren Steigerung von Lebensqualität. Und die Arbeiter können um vier Uhr sicher heimkehren um Frau und Kinder in die Arme zu schließen, im Gegensatz zu Kampfhubschrauberpiloten in Afghanistan beispielsweise, die dort unten, im Sinne des Weltfriedens, Dörfer ausradieren durch den Einsatz intelligenter Waffensysteme. Deren Dienstplan ist mutmaßlich unregelmäßig, sowie Weib und heimischer Herd fern.
11. Februar 2008
Hier ist alles drin, mindestens unterschwellig, was die Sinne reizt: Lärm, Dreck, Dieselgestank, übermenschliche Kraft, Gewalt und Zerstörung.
Und gleich daneben Waldromantik, Vogelzwitscher, Beziehungsidylle.
Warum passt der Luftikus mit seinem Aszendenten nicht ins Bild?
Lass die Attribute weg – der Mann kommt ohne sie aus.
Die Erotik buchstabiert sich im Text ganz von selbst.
Und macht Lust.
schwarz? früher waren die vibroseis-dinger weiß. was für eine firma denn: schlumberger?
Auf den Autos und Overalls stand DMT. Es geht wohl um Messtechnik, der Wald ist großflächig durchzogen von dünnen orangefarbenen Kabeln, hinter Bäumen und in Strauchwerk verborgen stehen hellblaue Kästchen – vermutlich Mikroelektronik.
Ok, und was war/ist das für eine Aktion. Klingt ja richtig häßlich.
Waren das Tannezapfenschüttler? :-)
Die örtlichen Gaswerke betreiben einen unterirdischen Erdgasspeicher unter Westberlin. Es geht um routinemäßige Messungen wohl. Interessante Info aber auch für kreative Terroristen so ein gigantisches innerstädtisches Erdgaslager.
Die Fahrzeuge produzieren Wellen, die an den diversen Schichten des Untergrunds verschieden reflektiert werden. Geophone, die an langen KAbeln hängen, fangen diesse Reflexionen auf und leiten die Signale weiter.Zum Schluß entsteht durch Auswertung ein 2 oder dreidiemsionales Bild vom Aufbau.
Da habe ich schon mitgearbeitet. Macht Spaß.
he, warum habe ich denn so viele Rechtschreibfetzer da oben drin- an müßte editieren können